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All About Putters

Vielfalt als Prinzip – Kein anderer Schläger ist dermaßen individuell, vielfältig, viel verwendet und spielentscheidend. Kaum ein Schläger wird so oft beschimpft, geworfen, bejubelt und geküsst. Dennoch wird ihm selten Aufklärungsarbeit gewidmet. Und leider noch seltener die professionelle Hingabe eines angemessenen Fittings gegönnt.
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Historie


Die Evolution der Putter, von den ersten Stücken aus dem Haus eines der ältesten Club Makers weltweit, Forgan of St. Andrew’s in Fife, die berühmten, aus den Planken alter Whiskeyfässer aus Persimmon-Holz (Dattelpflaume) geschnitzten Louisville-Putter über die berühmte „Calamity Jane“ des Bobby Jones und die ersten Versuche des jungen Scotty Cameron und den 1A- und Ping-Putter eines Carsten Solheim bis zum Odyssey 2Ball und den teils „Star Wars“-gerechten Designs und Materialien unserer Tage, ist so vielfältig und aufregend wie die Schläger selbst.

 

Bauart


Unterschieden wird vornehmlich zwischen Blade-, Mallet- und Long-Puttern.

Blade-Putter vertreten das traditionellste Designkonzept, sie sind schmal und schnörkellos, bieten direktes Feedback bei wenig Verzeihbarkeit. Traditionell aus einem Edelstahlblock gefräst, gibt es aktuell auch Varianten, in denen Inlays an der Hinterseite in das Cavity Back eingearbeitet sind, um die Verdrehung im Treffmoment zu reduzieren. In jedem Fall die Puristenwaffen.

Mallet-Putter hingegen zeigen uns die gesamte Bandbreite zeitgenössischen Industriedesigns. Teils enorm groß, kann nahezu unbegrenzt Material – und somit Gewicht – platziert und verschoben werden. Auch der Kreativität der Designer, Ausrichtungshilfen anzubringen, sind keine Grenzen gesetzt. Linien, Pfeile, Bälle, Gucklöcher: Auch wenn sie manchmal sehr gewöhnungsbedürftig anmuten, helfen sie dennoch oft, den Score drastisch zu reduzieren.

Long-Putter gab es im Großen und Ganzen bis zum Bauchnabel oder bis zum Kinn. Die neuen Putter-Regelungen (siehe https://www.golfhouse.de/magazin/artikel/putter-regulations-28) schränken den Einsatz der Long-Putter in Turnieren dennoch deutlich ein. Daher wollen wir an dieser Stelle auch nicht näher auf sie eingehen.

Materialien
 

Die meisten Putter-Köpfe werden aus Edel- oder Karbonstahl hergestellt. Bronze, Messing und manchmal Aluminium sind ebenfalls gebräuchlich und bieten ein etwas softeres Gefühl. Grafit, Polymere und ähnliche Materialen werden verwendet, um Gewicht einzusparen und Gewichtung an physikalisch strategischen Stellen zu ermöglichen. Putter sind das ideale Versuchsgelände für Materialexperimente, auch bei Inserts. Manche Putter haben leichte Inserts im Face. Erstens, um mehr Gewicht außen positionieren zu können (weniger Verdrehen) und darüber hinaus optimale Dämpfung und feines Kontaktgefühl zu erzielen. Oft wird auch Material von der Schlagfläche gefräst (milled), um eine extrem flache Oberfläche für mehr Kontaktgefühl und Rückmeldung zu generieren. Auch das Gegenteil, nämlich Grooves, werden für Putter-Schlagflächen verwendet, um den Ball schneller in die Spin-Phase, also ins Rollen, zu bekommen, Rutschen auszuschließen und somit die Richtungsstabilität zu gewährleisten.

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Gewichtung, Balance, Schaftaufnahme
 

Das Gewicht ist der wichtigste Beitrag zur persönlichen Wahrnehmung eines Putters. Man spürt es im Moment, da man ihn aufnimmt. Ein zu leichter Putter ermöglicht den Händen allzu leicht, die Kontrolle zu übernehmen, der Putter-Kopf ist zu schnell, der Putt wird oft zu lang, zusätzlich steigt die Gefahr des „Verreißens“. Ein schwerer Putter-Kopf dagegen kreiert Widerstand während des Schlagens, was oft als angenehmes Zuggefühl empfunden wird, der Putter-Kopf passiert die Kontaktzone aber eher langsam, und die Putts bleiben tendenziell kurz. Masseschwerpunkt und Verdrehungsstabilität sowie die Balance des Putters sind weitere Details, die den ganz persönlichen Putter unabdingbar ausmachen. Die Anstrengungen, wie bei allen Schlägern, durch Design die Gewichtung von der Schlagfläche weg nach hinten und unten zu bringen, um so Verdrehung vorzubeugen, sind sehr vielfältig. In Sachen Balance gilt: Entweder ist er face-balanced oder nicht. Wenn die präferierte Balancevariante einmal gefunden ist, wird die Auswahl aus der Vielzahl der Angebote schon einfacher. Anders als andere Schläger können Putter centre-shafted (in der Mitte des Kopfs verankert) oder heel-shafted (in der Nähe der Ferse) sein. Verschiedenste Arten von Offset (ein Knick oder Schwung im Hosel oder Schaft) werden ebenfalls angeboten. Auch hier gilt: ausprobieren und sich nachhaltig beraten lassen – und im Zweifelsfall Eitelkeiten zugunsten von erfreulicherem Spiel auf dem Green außer Acht lassen.

Putter-Fitting: Lie, Schaftlänge, Schaftaufnahme und Griff Die weiteren Komponenten des passenden Putters sind hochgradig vom persönlichen Schwung und der jeweiligen Ansprechposition abhängig, insofern haben sie nicht mehr mit individuellen Vorlieben, sondern mit akkuratem Fitting zu tun.
Die richtige Schaftlänge (alles zwischen 32 und 35 Inch ist eine normale Schaftlänge) ist maßgeblich von Körpergröße, Armlänge und Putt-Haltung abhängig. Angepasst wird ab 0,25-Inch-Schritten. Auch das ideale Offset ist von der Distanz der Hände abhängig: Sind die Arme näher beim Körper, ist etwas Offset oft eine gute Hilfe für die Stabilität und Weichheit des Schwungs. Damit geht auch der richtige Lie-Winkel einher. Steiler oder flacher ist neben einer Frage der persönlichen Vorliebe oft auch eine Antwort auf unliebsame Scores. Auch der richtige Griff gehört, wie bei allen Schlägern, an den Körper angepasst.
Die wichtigsten Kriterien der Putt-Haltung und des Schwungs, die neben den Körpermaßen Ihren Putter-Kauf beeinflussen sollten:

Ansprechstellung: gebeugter oder aufrechter
Distanz der Hände zum Körper
Schräglage des Putters
Schwung gebogen oder gerade
eher links am Ziel vorbei | eher rechts am Ziel vorbei
eher zu lang oder eher zu kurz

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Kleines Putting-Lexikon


Alignment Lines (Ausrichtungshilfen)
In verschiedensten Varianten an-/aufgebrachte Linien, um die Zielgenauigkeit zu verbessern und das Ausrichten zu erleichtern.

Belly
Belly-Putter haben eine Länge von 43 Inch. Bei ihnen wird das obere Ende des Griffs am Bauchnabel fixiert, um die Stabilität zu erhöhen.

Blade
Klassisches schmales und einfaches Putter-Kopf-Design, etwa fingerdick. Neuere Versionen gibt es auch mit Cavity-Back-Design.

Broomstick
Broomstick-Putter haben in der Regel eine Länge von 48 Inch und werden am Kinn bzw. Hals angesetzt, der Schläger wird mit einer Hand fixiert, nur die zweite Hand ist für die Pendelbewegung zuständig, um eine stabile Pendelbewegung zu erzielen.

Cavity Back
Aushölung im „Rücken“ des Putter-Kopfs. Dies erlaubt mehr Masse an der Schlagfläche und seitlich am Kopf, um die Stabilität und somit die Richtungsgenauigkeit zu erhöhen, ohne den Kopf zu schwer werden zu lassen.

Center-shafted
Der Schaft sitzt in der Mitte oder nahe der Mitte der Toplinie des Kopfs.

Counter Balancing
Im oberen Teil des Schafts werden Gewichtskartuschen verankert, um als Gegenspieler der Masse des Kopfs zu fungieren. So soll die Verdrehung im Durchschwung gemildert werden.

Double Bend
Ein Hosel (Schnittstelle zwischen Schaft und Schläger), das verlängert und zweifach gebogen ist, um Offset zu erzeugen.

Face-balanced
Wenn der Schaft des Putters am Finger ausbalanciert wird, zeigt das Face nach oben und richtet sich parallel zum Boden aus. Dies verringert den Toe-Flow.

Grooves
Immer öfter sieht man Rillen auf Putter-Schlagflächen. Glatte Schlagflächen begünstigen Backspin nach dem Ballkontakt, Grooves sollen das Rollverhalten stabilisieren.

Heel-shafted
Der Schaft sitzt näher dem hinteren Putter-Ende, der Ferse.

Heel-toe-weighted
Ferse und Spitze des Putter-Kopfs sind schwerer als der mittlere Teil. Dies vergrößert das Trägheitsmoment und führt dazu, dass sich der Putter bei nicht genau getroffenen Schlägen weniger verdreht.

 
 

 

Insert
In das Putter-Face eingelassene Materialien, um besseres Schlaggefühl zu generieren. Üblicherweise Composites (Verbundstoffe), es können aber auch weiche Metalle, wie beispielsweise Aluminium, sein. Die Kreativität und Vielfalt verschiedenster Inserts sind mittlerweile sehr eindrucksvoll.

Lie
Der Winkel zwischen Schaft und Hals (Oberseite) des Schlägerkopfs, gemessen an einer horizontalen Sohle. Der ideale Lie ist eine äußerst persönliche Frage, abhängig vom Set-up des Spielers und der Putter-Länge. Ein zu langer Putter kann leicht zu flach gehalten werden, ein zu kurzer im Allgemeinen zu steil.

Loft
Der Loft (Winkel zwischen Schlagfläche und ideal vertikaler Schlagfläche) bei Puttern liegt meist zwischen 3 und 5 Grad. Um den Ball in Bewegung und auf eine gerade Bahn zu bringen, muss er leicht angehoben werden, da er streng genommen in einer kleinen Mulde (durch sein Eigengewicht) an der Putter-Oberfläche sitzt. Um dies zu bewerkstelligen, wird der Loft benötigt.

Mallet
Das Wort kommt aus dem Englischen und bedeutet (Gummi- oder Holz-)Hammer. Die verschiedenen Formen des Putter-Kopfs erinnern entfernt an diese Form. Breiter und größer als Blade-Putter, sind sie oft an Spitze und Ferse sowie im Rücken abgerundet oder mit verschiedensten Formen zur Stabilisation ausgestattet. Im Allgemeinen leichter spielbar als Blade-Putter.

Milled
Gefräst. Perfekt flache und ebene Schlagflächen durch speziellste Fräsverfahren, um überflüssige Metallteile in Nanobereichen zu entfernen.

Offset
Um die Putt-Bewegung zu erleichtern, sitzt der Schaft etwas vor dem Putter-Kopf (mittels gebogenen Hosels). Diese Putt-Haltung führt üblicherweise zu mehr Fehlerverzeihung, indem die Hände stabiler vor den Putter-Kopf gelangen.

Sweet Spot
Auch und speziell im Putter-Bereich gilt: Die ideale Trefferzone ist limitiert. Alle physikalischen Tricks, um Stabilität zu erzielen und/oder Verdrehen im Treffmoment zu verhindern, werden angewandt.

Toe-Flow
Die „Einheit“, wie sehr sich der Putter im Impact schließt, abhängig vom Hosel und der Balanceeigenart des Putters.

Yips
Zucken oder Verreißen während der Putt-Bewegung.