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Traum-Premiere

Alexandra Försterling hatte nach ihrem Wechsel ins Profilager spät im vergangenen Jahr Hoffnungen geweckt. Die 23-Jährige mischte damals gleich bei in ihrem ersten LET-Turnier vorne mit und gewann im Anschluss die Q-School. Golf-Deutschland hatte berechtigte Hoffnungen, dass sich mit der Berlinerin ein weiteres junges Talent bei den Profis etabliert. Und Försterling, Absolventin der prestigeträchtigen Arizona State University, übertraf die ohnehin schon großen Erwartungen. Nach ihrem Premieren-Titel in der Schweiz im September triumphierte sie nur zwei Monate später auf Mallorca erneut. Der Lohn: Eine Champagnerdusche der Kolleginnen, der Sprung unter die besten Zehn der Saisonwertung und ein Siegerbild mit Fußball-Weltmeister Bastian Schweinsteiger. Als beste Deutsche stand am Ende einer unwirklichen Rookie-Saison Platz acht in der Gesamtwertung zu Buche. Weitere deutsche Siegerinnen auf der LET in diesem Jahr: Aline Krauter (siehe unten) und Patricia Isabel Schmidt.


Stürmischer Triumph

Alex Cejka hat sich in sich in seinen Jahrzehnten als Golfprofi einen Ruf als Kämpfer erarbeitet. In der Finalrunde der Senior Open Ende Juli war diese Eigenschaft bitter nötig. Es stürmte und schüttete im Finale des Senioren-Majors in Royal Porthcawl an der walisischen Küste. Die weltbesten Golfer über 50 mussten sich mit widrigsten Bedingungen plagen – und taumelten bei Regen von der Seite und bis zu 60 Stundenkilometern Wind mit 78,5 Schlägen im Schnitt ins Ziel. Runden unter Par? So gut wie unmöglich. Cejka, der mit einer Mütze mit Eintracht-Frankfurt-Wappen unterwegs war, steckte die wetterbedingten Rückschläge weg und biss sich in einem spannenden Thriller gegen Padraig Harrington durch. Nach 72 Löchern lag das Duo bei fünf über Par – und zog ins Stechen ein. Cejkas Birdie auf dem zweiten Extraloch beendete ein kurioses Finale und bescherte dem 52-Jährigen den dritten Major-Sieg bei den Champions. Es war ein eindrucksvoller Sieg der Mentalität. Seinen Ruf als „Grinder“ hat der Routinier damit eindrucksvoll untermauert.


Nervenprobe bestanden

Sonne und T-Shirt-Wetter hingegen Ende Oktober in Katar, wo Alexander Knappe beim Qatar Masters Ende Oktober die wohl größte Nervenprobe seiner Karriere zu meistern hatte. Das letzte Turnier der regulären Saison im Mittleren Osten stand im Zeichen des Abstiegskampfs – und Knappe musste liefern. Nach einem starken Auftakt in die Saison lief nicht mehr viel zusammen. In der Saisonwertung ging es immer weiter in Richtung Süden. Am Ende gelang ihm die rettende 69 am Sonntag, die ihm eine weitere Saison auf der DP World sicherte. Im Tour-Interview nach der so emotionalen Runde gab er der Golfwelt einen Einblick, wie zermürbend er den Kampf um den Klassenerhalt empfand. „Ich habe heute Morgen fast schon aufgegeben”, verriet er mit holpriger Stimme. “Ich konnte mit dem Druck nicht umgehen. Ich saß in meinem Hotelzimmer und habe geweint. Es war wirklich hart.“ Umso eindrucksvoller ist diese Sonntagsleistung unter erschwerten mentalen Bedingungen einzustufen. Eine Leistung, auf die er noch lange stolz sein darf.


Zwei Wochen, doppelter Klassenerhalt

Wir lernen also: Im Profigolf kann es schnell gehen. Jede Woche kann die Wende bringen. Es gilt, Geduld zu bewahren, auch wenn nur noch wenige Turniere im Kalender stehen. Spätestens nach dieser Saison ist dieses zentrale Merkmal des Tour-Lebens auch Matti Schmid bewusst. Ende Oktober sah es für den zweimaligen Europameister nicht gut aus. Der junge Deutsche war mit Zukunftssorgen zu einem seiner seltenen Gastspiele auf der DP World Tour nach Spanien gereist. Den Großteil seiner Saison war der 25-Jährige auf der PGA Tour aktiv – lag im FedExCup aber auf den Abstiegsrängen. Doch Schmid fand zur rechten Zeit zur Top-Form. Sein erster Streich: Platz zwei im prominenten Feld des Andalucia Masters. Die Folge: Der Verbleib auf der DP World Tour war gesichert. Und damit nicht genug: Aus Sotogrande ging es direkt zum PGA-Tour-Stopp nach Bermuda. Und Schmid konnte seine Form konservieren und landete dort auf dem dritten Platz. Eine Woche später stand dann fest: Auch die Karte für die PGA Tour war sicher. Mit großer Wahrscheinlichkeit waren das zwei der wegweisendsten Wochen für den Oberpfälzers.


Indisches Double

In Indien war es endlich wieder soweit. Nach turbulenten Jahren mit Verletzungen, Rückschlägen, Abstieg und nur wenig Grund zu sportlicher Freude durfte Marcel Siem wieder einen Pokal in der ersten Liga in Empfang nehmen (auch Nick Bachem triumphierte übrigens in seinem ersten Jahr auf der DP World Tour). In einem packenden Duell mit Landsmann Yannik Paul kürte sich Siem, 43, im Februar zum emotionalen Sieger der Indian Open. Es war sein erster Titel im Oberhaus seit mehr als acht Jahren. Acht Monate nach den Herren gastierten die Damen der Ladies European Tour im Oktober ebenfalls im DLF Golf & Country Club. Und erneut gab es einen deutschen Sieg zu feiern. Die Stuttgarterin Aline Krauter, 23, war erst im vergangenen Jahr ins Profilager gewechselt und spielte im Südwesten Neu-Dehlis größtmöglich auf. Dabei begann die Turnierwoche für die Absolventin der Stanford University denkbar ungünstig. Der Schaft ihres Drivers war auf dem Flug nach Indien gebrochen. Krauter war es am Ende egal. Unbeeindruckt vom Materialschock spazierte sie zum ersten Profi-Sieg.


Rekorde ohne Ende

Sein zwölfter Major-Sieg bei der Senior US Open im Juli war für Bernhard Langer ein ganz besonderer. Nicht nur, weil der 65-Jährige auf dem schwierigen Platz in Stevens Point, Wisconsin, erneut die deutlich jüngere Konkurrenz in ihre Schranken wies und seine Bestmarken in den Kategorien „ältester Tour-Sieger“ sowie „meiste Major-Siege“ weiter ausbaute. Ausgerechnet auf der Major-Bühne setzte er sich mit seinem 46. Turniersieg im Seniorenlager auch in der Kategorie „meiste Tour-Siege“ an die Spitze. Seit seinem Sieg bei der Chubb Classic im Februar hatte er gleichauf mit Hale Irwin, dem bisherigen Rekordgewinner bei den Über-50-Jährigen, gelegen. Der besiegte Lokalmatador Steve Stricker war sichtlich beeindruckt: „Er ist immer noch so stark - wie alt ist er? 65? Das gibt uns allen Hoffnung, dass wir auch weiterhin so gut spielen können, wie er es seit so langer Zeit getan hat.“ Jerry Kelly, Langers Spielpartner in der Finalrunde, ergänzte: „Es war etwas Besonderes. Er kann jetzt in Rente gehen.“ Da sprach eventuell auch die Hoffnung aus dem Kontrahenten Langers.